Dienstag 15.1.2013 1.Mose 31+32
»Jakob aber ging seines Weges; da begegneten ihm Engel Gottes Und er nannte jenen Ort Mahanaim!(2 Lager,2 Gefährten)«
Ein Lager errichten: Zelte aufbauen, Holz sammeln, Feuer machen.......
Laß uns das heute tun, ich brauche einen Gefährten, der mit mir einen sicheren Platz zum Zeltaufschlagen sucht, mit mir Holz sammelt und Feuer macht. Der Zeit hat und mir das Gefühl gibt sicher zu sein, ich nicht alles tragen muß.
Ein Ferien-Zeltlager brauche ich nicht, lieber einer Dauerzeltplatz einen Ort an dem wir uns immer begegnen, damit das Leben erträglicher wird
Samstag 15.01.2011
Im Dunkeln....trat ihm ein Mann entgegen und kämpfte mit ihm...und als der andere sah, das sich Jakob nicht niederringen ließ, schlug er ihn auf seine Hüfte..1.Mose25+26
Ja, mein Gott, in diese Begegnung kann ich mich nicht versenken, wie in Worte des Trostes und der Hoffnung. Sie wühlen mich auf und ich erkenne mich selber. Was nützt die Strategie, die "Schäfchen ins Trockene zu bringen", vor der Angst, der berechtigten Angst, der Schuld aus der Vergangenheit, mich tiefe Gräben trennen, Menschen mit denen ich mich versöhnen will und ihnen entgegenkomme und sie mir mit Krieg drohen! Mit Deinem Wort kämpfe ich, Du sagst mir...ich bin mit dir und will dich behüten, wo du hinziehst ...“ (1. Mose 28,15). Warum bin ich dann so ängtlich? Aber so ist das mit mir, denen, die keine Angst haben, mußt Du das nicht sagen!– „Fürchte dich nicht!“ Ich sehe wie ich bin und ich stelle mich Dir, Du fragst auch mich im Ringen nach meinem Namen, der mich mit allem was ich bin verbindet. Ja hier bin ich, U..., erst dann kannst Du mir Deinen Namen geben, so wie Du mich siehst und gemeint hast, der viel besser zu mir passt, als meine Vergangenheit.
Ein neuer Name für den „alten“ Menschen. Das Neue gegeben im Alten Testament. Über Nacht bekommt Jakob einen neuen Namen. Wie könnte da noch jemand denken,
es sei möglich zu antworten auf die Frage: Wer bist du? Und wie können wir da noch danach drängen, einen anderen Menschen festzulegen: Das hast du doch schon immer gerne gemacht. Warum willst du
das denn jetzt aufgeben? Oder anders herum: Nein, das willst du machen? Das passt doch gar nicht zu dir!
Wie könnte ich mich selbst oder andere darauf festlegen, etwas Bestimmtes zu sein: nach Charakter, Eigenschaften, Beruf, Glaube, politischer Überzeugung festgelegtes zu sein, wenn ein Mensch im
Ringen mit dem, was größer ist als all unsere Vernunft, schon Morgen früh ganz anders sein kann? Und wie kann ich meinerseits von einem anderen fordern, mit sich selbst identisch zu sein –
vermeintlich mit sich selbst -, wenn vielleicht schon in einer Stunde ihm versprochen wird, ein neuer Mensch zu sein.
Da ist es manchmal ganz heilsam, gelassen zu unterscheiden zwischen dem Vorletztem und dem Letzten. Alles Dunkle vollständig zu klären, Licht in das Zwielichtige zu bringen, das Undurchschaubare
zu erkennen, ja auch das Glück bis in seine letzten Winkel zu verstehen, das können wir getrost dem jüngsten Gericht überlassen:
„Wie ist das klein, womit wir ringen,
was mit uns ringt, wie ist das groß.“ Rilke
Barbara Schenck