1.Mose 33-35

Mittwoch 16.1.2013  1.Mose 33-35

Warum hast du mir diese großen Herden entgegengeschickt?", fragte Esau. "Sie sind ein Geschenk für dich, meinen Herrn, damit du dich mit mir versöhnst", erklärte Jakob.

Aber Esau erwiderte: "Ach, mein Bruder, ich habe schon selbst genug, behalte es doch!"

"Nein, bitte nimm mein Geschenk an", bat Jakob, "als Zeichen, dass du auch mich wieder annimmst. Als ich dir ins Gesicht schaute, war es, als würde ich Gott selbst sehen, so freundlich bist du mir begegnet!

Nimm es also an! Ich habe es von Gott geschenkt bekommen, und ich habe wirklich alles, was ich brauche!" So drängte Jakob, und Esau gab schließlich nach.

"Jetzt können wir zusammen weiterziehen", schlug Esau vor, "ich gehe mit meinen Leuten voraus und zeige euch den Weg."

Aber Jakob entgegnete: "Mein Herr, du siehst, dass ich kleine Kinder bei mir habe. Auch bei meinen Herden gibt es viele säugende Schafe, Ziegen und Rinder. Wenn ich die Tiere nur einen Tag überanstrenge, sterben sie!

Darum ist es besser, wenn du schon vorausziehst und wir später nachkommen. Dann kann ich mich nach dem langsamen Tempo der Kinder und der Jungtiere richten und dich in Seïr wiedertreffen!"

"Aber ich lasse wenigstens einige meiner Männer zum Schutz bei dir!", erwiderte Esau. "Nein, das ist nicht nötig!", wehrte Jakob ab. "Wichtig ist für mich nur, dass du mich wieder angenommen hast!"

Dann machten sich beide auf den Weg: Esau kehrte nach Seïr zurück,

und Jakob zog nach Sukkot. Dort baute er ein Haus, und für seine Herden fertigte er Hütten an. Darum trägt der Ort den Namen Sukkot ("Hütten").

Von Jakob kann ich viel lernen. Es war wieder alles gut zwischen seinem Bruder und ihm. Geschenke waren gar nicht mehr nötig, weil Frieden zwischen ihnen war. Machen wir es in vielem nicht genauso wie Esau und Jakob: ich schenke dir etwas, will dich beeinflußen und du begleitest mich dafür.....

Jakob will aber in seinen eigenen Rhythmus weiterziehen und ihre Wege trennen sich. Eine Begegnung zweier erwachsener Menschen, die keine Symbiose braucht, weil beide Frei sind!

Das nicht liebende Herz aber stellt die Selbstgerechtigkeit über die Gerechtigkeit, die Selbstzufriedenheit über den Frieden; es stellt das eigene Recht über die Versöhnung.

Martin Schleske

Ich bin es, der euch trägt und schleppt und rettet! Jesaja 46,4

Das Regenwasser verläuft sich nicht so schnell, wie mein Volk meiner vergisst.
Jeremia 18,14-15

Sie verwandelten die Herrlichkeit ihres Gottes in das Bild eines Ochsen, der Gras frisst.

Psalm 106,20