Jeremia 17-19

Samstag 1.10.2011 Jeremia 17-19

„sie sagen, wo bleibt denn das Unheil? Es soll doch kommen!“ So flehte Jeremia Gott an: „Lass doch das Unheil kommen, gib mir Recht!“ (17,18)

Ein Töpfer gibt sich nicht so schnell zufrieden mit einem Werkstück, es kann sein, das er die ganze Tonmasse noch einmal zusammenknetet, weil er weiß, das es im Ofen zerspringen wird oder nicht seiner Vorstellung, seinem innersten entspricht.

Meine Mutter hat oft getöpfert und wenn sie an ihrem Werkstück gearbeitet hatte, es noch nicht fertig war, hüllte sie es in ein feuchtes Tuch und stellte es gut geschützt beiseite um ein anderes mal weiter zu formen.

Ja, mein Vater, Du hüllst uns in dein Tuch, der Geduld, mit viel Liebe und Zeit. Hast etwas gutes in Deinem Herzen für uns, und wenn wir bereit sind, gibst Du uns mehr Form. Du wirst unsere Gefäße nicht zerbrechen, stellst uns auch nicht in irgentein Regal, Du gebrauchst uns.

Und wenn wir Scherbenhaufen sehen, in uns und anderen, sollten wir uns auf den Weg machen in Deine Werkstatt.

Diese Hoffnung auf Dich, Gott, der sich uns immer noch zuwenden will, bringt Jeremia in einem Gebet zum Ausdruck, das seinen persönlichen Nullpunkt widerspiegelt. In letzter Verzweiflung über seinen Auftrag, der ihn in äußerste Not und Einsamkeit getrieben hat, betet er: „Heile du mich, Herr, so werde ich heil, hilf mir, so ist mir geholfen!“ (17,14) „Ich habe dir meine Sache anvertraut“ (20,12)

Das nicht liebende Herz aber stellt die Selbstgerechtigkeit über die Gerechtigkeit, die Selbstzufriedenheit über den Frieden; es stellt das eigene Recht über die Versöhnung.

Martin Schleske

Ich bin es, der euch trägt und schleppt und rettet! Jesaja 46,4

Das Regenwasser verläuft sich nicht so schnell, wie mein Volk meiner vergisst.
Jeremia 18,14-15

Sie verwandelten die Herrlichkeit ihres Gottes in das Bild eines Ochsen, der Gras frisst.

Psalm 106,20