Psalm 128-131

Samstag 19.5.2012 Psalm 128-131

Herr! Ich denke nicht zu hoch von mir, ich schaue auf niemand herab. Ich frage nicht nach weit gesteckten Zielen, die unerreichbar für mich sind.

Nein, still und ruhig ist mein Herz, so wie ein sattes Kind im Arm der Mutter – still wie ein solches Kind bin ich geworden. Psalm 131

Nach Außen selbstsicher, souverän und gelassen, Innen voller Unruhe und Sehnsucht. Wie gerne würde ich sagen: still und ruhig ist mein Herz, so wie ein sattes Kind im Arm der Mutter..ich bin so geworden..und es ist nicht so, nur diese Sehnsucht danach bleibt, "hungernd nach Farben, nach Blumen..dürstend nach Worten, nach menschlicher Nähe..."

Bonhoefer drückt genau das aus, - er findet meine Worte.

Er, der distanzierte und reservierte Mensch, schreibt seinem Freund dieses Geständnis über sich.

Wir brauchen Menschen um uns, bei denen wir schwach sein können und fehlerhaft,

und wir brauchen Dich, mein Gott.."wer ich auch bin, Du kennst mich. Dein bin ich ,oh Gott"!

 

Bin ich das wirklich, was andere von mir sagen?

 

 
 

 

 

 

Oder bin ich nur das, was ich selbst von mir weiß?

Unruhig, sehnsüchtig, krank, wie ein Vogel im Käfig,

ringend nach Lebensatem, als würgte mir einer die Kehle,

hungernd nach Farben, nach Blumen, nach Vogelstimmen,

dürstend nach guten Worten, nach menschlicher Nähe,

zitternd vor Zorn über Willkür und kleinlichste Kränkung,

umgetrieben vom Warten auf große Dinge,

ohnmächtig bangend um Freunde in endloser Ferne,

müde und leer zum Beten, zum Denken, zum Schaffen,

matt und bereit, von allem Abschied zu nehmen?

Wer bin ich? Der oder jener?

Wer bin ich? Einsames Fragen treibt mit mir Spott.

 

Das nicht liebende Herz aber stellt die Selbstgerechtigkeit über die Gerechtigkeit, die Selbstzufriedenheit über den Frieden; es stellt das eigene Recht über die Versöhnung.

Martin Schleske

Ich bin es, der euch trägt und schleppt und rettet! Jesaja 46,4

Das Regenwasser verläuft sich nicht so schnell, wie mein Volk meiner vergisst.
Jeremia 18,14-15

Sie verwandelten die Herrlichkeit ihres Gottes in das Bild eines Ochsen, der Gras frisst.

Psalm 106,20