Dienstag 9.10.2012 Sprüche 5+6
Ich hab gedacht ich komme drumherum, um den Text. Wiedermal kein entkommen vor dem was so viele Menschen betrifft, die Zeitungen berichten von Mord aus Rache, aus Verzweiflung....
Für eine Prostituierte zahlst du nicht mehr als für ein Brot, aber für die Frau eines anderen mußt du mit deinem Leben bezahlen..Sprüche 6,26
Der Schmerz sitzt tief und verändert das Leben und Du, mein lieber Vater, warnst uns alle davor, weil Du auch weißt, was es heißt verlassen zu werden. Ich danke Dir, dass Du mich die letzten Jahre getragen hast, viel wieder gut und heil gemacht hast. Was und wo wäre ich ohne Dich!
All die Frauen und Männer, die Kinder stell ich heute vor Dich, die leiden, weinen und nicht mehr weiterwissen, weil sie keinen Boden mehr haben. Du kannst sie wieder aufstellen, Heilung schenken, Vertrauen wieder wachsen lassen.
Alles hat seine Zeit
und jegliches Vornehmen
unter dem Himmel seine Stunde.
Es war im Herbst 2003 lange haben wir als Familie an einem Ort gewohnt, der uns Heimat war, ich glaube sogar, das jeder in diesem Ort wusste wer wir waren. Eine gute Zeit voller neuer Impulse, Gemeindeleben, Familie.
Pflanzen hat seine Zeit,
und Gepflanztes ausreißen hat seine Zeit.
Mein Mann und ich waren uns sicher, wenn Gott uns irgendwo anders haben möchte-gehen wir. Es schien so als wäre es soweit. Wir hatten die Wohnung gekündigt um in ein anderes Haus am gleichen Ort zu ziehen, der Umzugswagen war bestellt-doch es sollte nicht sein. Wir konnten von einem Tag auf den anderen nicht in dieses Haus ziehen. Fassungslos standen wir da ….
Dann ein Stellenangebot für mich in Stuttgart-Türen gingen auf, wir beide waren sicher, das ist unser Weg-was haben wir geweint, vor Glück-vielleicht auch vor Angst. Im Nachhinein sehe ich alles klarer. Mit dem Umzug nach Stuttgart brach für uns eine neue Zeit an, für jeden unserer Familie. Meine neue Arbeit in einem kleinen christlichen Hotel mit Restaurant als Assistentin der Geschäftsführung war mehr als eine 40std.Woche, zumal es keinen Geschäftsführer gab.
Ich habe mich dort ganz hineinbegeben, mit allem was ich hatte. Durfte dort die „gute Seele“ des Hauses sein, was ich immer wieder von anderen hörte-aber es war nicht genug und so überstand ich die Probezeit dort nicht. Viele Verletzungen habe ich dort erlebt und ich merke noch heute, das sie tief sitzen.
Zerstören hat seine Zeit, und Bauen hat seine Zeit.
Mein Mann wollte sich in Stuttgart selbstständig machen, erlebte eine Krise-lernte Frauen kennen mit denen er sein wollte-Neues überdenken, Resignation .Beide arbeitslos-wir die wir beide immer viel gearbeitet und investiert hatten taten nichts mehr…
Andere Frauen wurden immer wichtiger in seinem Leben, tiefe Verletzungen bis hin zur Selbstaufgabe machten mein Leben nicht mehr lebenswert. Ich begann eine Stelle in einem privaten Unternehmerhaushalt, ohne zu wissen was auf mich zukommen würde. Die Frau des Unternehmers hatte Ms und Krebs.
Weinen hat seine Zeit, und Lachen hat seine Zeit;
Im Laufe der ersten Wochen in denen ich dort arbeitete wurden die Beschwerden immer schlimmer-es wurden 5 Monate Sterbebegleitung mit einer Frau die ich ins Herz geschlossen hatte und die ich nicht gehen lassen wollte. Zu erleben das diese Frau ganz langsam starb, der körperliche Zerfall, aber auch das Verlieren der Würde, waren genauso wie ich mich fühlte sowie ich auch langsam starb-nicht an Krebs, aber an tiefen Wunden, an Selbstaufgabe, des Verlassen seins und dann starb diese Frau, ich habe ihre letzten Atemzüge gehört..und ich musste weiter leben. Die Tage danach waren wie im Traum, ich überstand sie nur mit viel Alkohol und Schlaftabletten, manchmal zu viel.
Und doch weiß ich Gott war immer bei mir, ich habe nie daran gezweifelt, vielleicht hatte er sich nur in einem Zimmer eingeschlossen um abzuwarten. Und dieser Tag kam, ich machte mich auf zur Arbeit, wollte neu anfangen und es ging mir gut damit. Auf der Fahrt zur Arbeit hatte ich einen Autounfall, unverschuldet bin ich ungebremst auf ein entgegenkommendes Auto gefahren. Die Frau die auf dem Beifahrersitz des anderen Autos saß war tod-durch meine Schuld-da half alles nichts-auch die Zusage der Polizei, das ich nicht Schuld war..Ich wollte doch neu anfangen und dann das..
In diesem Augenblick hätte ich am liebsten getauscht mit dieser Frau…
Suchen hat seine Zeit,
und Verlieren hat seine Zeit;
Zerreißen hat seine Zeit,
und Flicken hat seine Zeit;
3 Monate in der Klinik“ Hohe Mark „folgten und brachten mein Leben wieder auf eine Bahn..auf der ich aufrecht gehen und mich wieder im Spiegel anschauen konnte und ganz neu mit Gott.
Ich kündigte alles auf-meine Wohnung, meine Arbeit und reichte die Scheidung ein, alles mit dem Vertrauen darauf dass Gott es gut machen wird.
Zeiten als Nomade folgten, mit Unruhe im Herzen, eine Zeit auf der Straße…, an vielen Orten Arbeitsstellen, immer nur für kurze Zeit…Übergänge wie ich sie nenne und im Herzen immer wieder den Satz:…bis ich Ruhe finde in Dir…
Krieg hat seine Zeit,
und Friede hat seine Zeit.
Inzwischen sind 3 Jahre vergangen ,ich wohne zur Zeit in Aachen, habe ein bisschen Fuß gefasst, bin geschieden und ich kann sagen Gott hat alles Wohl gemacht ,er hat mich immer wieder verbunden und viele Wunden sind geheilt er hat mich versorgt, mit lieben Menschen, mit Geld, mit Essen.
Die letzten Jahre habe ich mich wie Elia gefühlt und gelebt, der ausruhen durfte, essen und trinken konnte um sich zu stärken.. und ich habe die Zusage von IHM bekommen, dass es keine Wüstenzeit sein wird.
Lieben hat seine Zeit,
Ein Lied berührt mein Herz zurzeit immer wieder und ich begreife langsam, wie sehr Gott mich liebt…
Bringe mich wieder zu dir zurück
Heim zu dir
Wo unsere Liebe mein Alles war
Dort am Kreuz
Lass meine Tage wie früher sein
Neu in dir
Wiedergeboren aus dir allein
Quelle in mir
Für dich da sein
Dir mein Freund
Einfach zu dir stehn
Vor dir leer sein
Voller Dank
Dich in allem sehn
Bringe mich wieder zu dir zurück
Heim zu dir
Wo unsere Liebe mein Alles war
Dort am Kreuz
Lass meine Tage wie früher sein
Neu in dir
Wiedergeboren aus dir allein
Quelle in mir
Nichts erwarten
Von der Welt
Auch von keinem Freund
Ehre suchen,
nur von dir
Neu mit dir vereint
dir nur dienen
deinem Reich
wie dein Herz begehrt
dich vor Augen
allezeit
kindlich unbeschwert
Bringe mich wieder zu dir zurück
Heim zu dir
Wo unsere Liebe mein Alles war
Dort am Kreuz
Lass meine Tage wie früher sein
Neu in dir
Wiedergeboren aus dir allein
Quelle in mir
Lilo Keller
U.R Dez.2008