Markus 7,24-37

Mittwoch 24.6.2015 Markus 7, 1-37


Der Prophet Jesaja hatte recht mit dem, was er über euch Heuchler sagte: Dieses Volk ehrt mich mit den Lippen, sein Herz aber ist weit weg von mir. Es ist sinnlos, wie sie mich verehren; was sie lehren, sind Satzungen von Menschen. Dann rief Jesus die Leute wieder zu sich und sagte: Hört mir alle zu und begreift, was ich sage: Nichts, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein. Denn von innen, aus dem Herzen der Menschen, kommen die bösen Gedanken, Unzucht, Diebstahl, Mord, Ehebruch, Habgier, Bosheit, Hinterlist, Ausschweifung, Neid, Verleumdung, Hochmut und Unvernunft. All dieses Böse kommt von innen und macht den Menschen unrein.


"Das, was von außen in den Menschen hineinkommt, kann ihn nicht unrein machen. Es gelangt in den Magen und von dort in die Grube. Es berührt nicht sein Herz."


Es geht nicht um Äußerlichkeiten, um eine Uniform, die ein Mensch trägt, um einen wichtigen Stempel unter einem Schriftstück, um das" richtige" Essen. Die Würde eines Menschen liegt nicht in seiner Kleidung und die heutigen Zeremonien rund ums Essen sind auch nicht die Lösung für unser Leben. Alles landet im "Darm", wird verdaut und landet im Klo. Nichts davon berührt das Herz.

Wenn wir nur an Äußerlichkeiten festhalten haben wir viel zu verdauen und unser Herz leidet.


Wenn dein  Herz wandert oder leidet, 

bring es behutsam  an seinen Platz zurück

und versetze es sanft in die Gegenwart deines Herrn.

Und selbst, wenn du in deinem Leben nichts getan hast

außer dein Herz zurückzubringen und wieder

in die Gegenwart  unseres Gottes zu versetzen, 

obwohl es  jedesmal wieder fortlief,
nachdem du es zurückgeholt hattest,

dann hast du dein Leben wohl erfüllt.

 

Franz von  Sales

Freitag 24.6.2011 Markus 7,24-37

Zwischen Wunsch und Wirklichkeit, in dieser enormen Spannung, handeln wir oft "grenzenlos". Es gibt viele Grenzüberschreitungen, die ich in meinem Leben erlebt habe, selber erfahren. Aus übersorgender "Liebe" oder eigener Unfreiheit manipulieren wir Menschen, geradedie, die uns anvertraut sind. Vielleicht hat diese Frau ja auch eine "enge Beziehung" zu ihrer Tochter, die beiden nicht gut tut. Und sie kommt zu Jesus und wird zunächst abgewiesen, im ersten Blick gar nicht so liebevoll.

Du, Jesus mußtest über Grenzen gehen, um vor der Menschenmenge zu fliehen, um allein sein zu können und da kommt diese Frau und fordert. Wie oft fühle ich mich gereizt, ausgelaugt, brauche meine Ruhe, wenn ich viel mit Menschen zu tun habe. Wenn ich dann nicht eine Grenze ziehe, handle ich vielleicht ungerecht und gefühlsbetont.Vielleicht hälst Du ja dieser Frau genau ihr Verhalten vor Augen, was sie mit anderen Menschen tut-das Bedürfniss des anderen über-gehen. Und dieses Abgewiesen versteht sie, weil sie es selber erfährt und danach handelt.

'Die Hunde unter dem Tisch, Herr, fressen von den Brosamen der Kinder"

Gib mir auch diesen Widerstand mit Abgewiesen werden umzugehen, das mir trotzdem etwas zusteht und sei es nur ein Brotkrümmel Deiner Liebe. Schenk mir die Weite mit meinen Kindern eine befreiende Beziehung zu leben, mit meinen Geschwistern und Freunden. Andere Grenzen zu akzeptieren und doch meine Interessen zu bewahren ist eine Spannung, die ich nur mit Dir aushalten kann.

 

Das nicht liebende Herz aber stellt die Selbstgerechtigkeit über die Gerechtigkeit, die Selbstzufriedenheit über den Frieden; es stellt das eigene Recht über die Versöhnung.

Martin Schleske

Ich bin es, der euch trägt und schleppt und rettet! Jesaja 46,4

Das Regenwasser verläuft sich nicht so schnell, wie mein Volk meiner vergisst.
Jeremia 18,14-15

Sie verwandelten die Herrlichkeit ihres Gottes in das Bild eines Ochsen, der Gras frisst.

Psalm 106,20