Karfreitag

Karfreitag 6.4.2012 Hebräer 9,15 26-28

Der Raubbau von Menschen aneinander und an den Ressourcen der Welt, das sich gegenseitig Verbrauchen und das die Welt Verbrauchen gehen weiter ununterbrochen, immer wieder.

Die Bibel nennt dieses Zerstören des Lebensschutzraumes durch Verbrauchen von Welt und Menschen und durch das Sich- selbst-verbrauchen Sünde. Mit diesem Wort ist nicht nur der Wiederholungszwang der Verdrängung angesprochen, dass die böse Tat fortwährend Böses muss gebären, immer wieder, sondern auch die Erfahrung, dass mit jeder Zerstörung des Schutzraumes und mit jedem Zerbrechen eines Bundes für das Leben, etwas im Menschen selbst zerstört wird. Menschen verbrauchen sich selbst Stück für Stück, Schritt für Schritt, bis sie aufgebraucht sind: Der Mut ist aufgebraucht, die Hoffnung ist aufgebraucht, das Vertrauen ist aufgebraucht, denn schwerlich wächst etwas neu, wo einmal ausgebeutet und aufgebraucht wurde. Wüsten regenerieren sich nicht, äußere nicht und auch innere nicht. Allenfalls spannt sich über einem aufgebrauchten Selbstbewußtsein und einem aufgebrauchten Lebensvertrauen ein überzogenes, aufgeblasenes Ich, das umso lauter auftrumpft, je leerer es ist. G.Schneider

Ja, mein Vater, Du hast das alles durchbrochen, einen neuen Bund geschaffen, damit wir nicht Wiederholungstäter bleiben müßen. Das was uns das Leben so schwer macht, uns die Kraft nimmt...uns verbraucht. Ein Neuanfang ist bei Dir möglich, in dem was wir tun, in unseren alten und neuen Beziehungen.. dadurch können wir uns dem "Verbrauch" entziehen und wachsen und blühen.

Komm Du auch in meine Familie, die es so schwer miteinander hat. Ich will wieder Mut haben und Hoffnung, löse alles Alte auf, entgegen allen Meinungen und Erfahrungen. Du bist da wo alles verloren ist!

Karfreitag 22.4.2011 Lukas 23,33-49

Nun, was du, Herr, erduldet,
ist alles meine Last;
ich hab es selbst verschuldet,
was du getragen hast.
Schau her, hier steh ich Armer,
der Zorn verdienet hat.
Gib mir, o mein Erbarmer
den Anblick deiner Gnad!

Mein Vater, einer der Mitgekreuzigten hat verstanden, was Jesus getan hat. Wie oft bin ich aber auch der andere, der sagt: hilf dir selbst und uns! Wenn Du, Jesus der Retter bist, warum hilfst Du uns nicht? Läßt soviel Leid zu, schreitest nicht ein gegen die vielen Naturkatastrophen, gegen die Verblendung der Menschen, soviel Hass und Ungerechtigkeit!

In meinem Leid, in meiner Geschichte, hänge ich heute neben Dir, sehe, und weiß, das Du unschuldig bist, Dein Leben für mich läßt, obwohl ich verdient hätte nicht in Deiner Herrlichkeit zu sein. Mein Leben und wirken hat nicht viel Ähnlichkeit mit Deinem Leben, mit Deiner Liebe und Deinem Umgang mit Menschen, aber denke an mich, vergiß mich nicht und sieh mich an, sei gnädig mit mir und laß mich mit Dir gehen. Und ich danke Dir dafür, das ich nicht an meinem Leben verzweifeln muß, an meinen Grenzen und meinem unvermögen. Du läßt mich durch Deinen Tod viel weiter schauen und setzt meine Füße dadurch auf einen weiten Raum.

Das nicht liebende Herz aber stellt die Selbstgerechtigkeit über die Gerechtigkeit, die Selbstzufriedenheit über den Frieden; es stellt das eigene Recht über die Versöhnung.

Martin Schleske

Ich bin es, der euch trägt und schleppt und rettet! Jesaja 46,4

Das Regenwasser verläuft sich nicht so schnell, wie mein Volk meiner vergisst.
Jeremia 18,14-15

Sie verwandelten die Herrlichkeit ihres Gottes in das Bild eines Ochsen, der Gras frisst.

Psalm 106,20