Laetare

Sonntag 6.3.2016 Laetare 2.Korinther 1,3-7

Apathie ist der krankhafte Gipfel des Bestrebens, das Leid aus dem Leben auszuklammern.
Apathie macht teilnahmslos dem eigenen und dem Leben anderer gegenüber. Apathie schneidet ab von Strom des lebendigen Lebens. Ein apathischer Mensch hat kein Gespür mehr für die eigenen Trostbedürftigkeit und die anderer Menschen, weil er auch kein Gespür mehr für das Leid hat. Ungetröstetes Leid verhindert Leben und isoliert. Der ungetröstet Mensch muss sich in Vertröstung flüchten, deren Wirksamkeit aber nur von kurzer Dauer ist und die den Schmerz nicht wirklich lindern. Dorothee Sölle

Kalil Gibran schreibt in seinem Buch „Der Prophet“ über dem Schmerz: „Euer Schmerz ist das Zerbrechen der Schale, die euer Verstehen umschließt. Wie der Kern der Frucht zerbrechen muss, damit sein Herz die Sonne erblicken kann, so müsst ihr auch den Schmerz erleben.“ Und über das Leid:
"… derselbe Brunnen, aus dem Euer Lachen aufsteigt, war oft von euren Tränen erfüllt. Und wie könnte es anders sein? Je tiefer sich das Leid in euer Sein eingräbt, desto mehr Freude könnt ihr fassen.“

Trost können wir uns nicht selber zusprechen, wir brauchen jemanden, der sein Leben für uns "anhält", unser Leid und unseren Schmerz sieht und in diesem Zeitraum nicht sich selber denkt und sich für wichtig nimmt. Wer getröstet worden ist sieht andere, weil er weiß wie sich das anfühlt isoliert zu sein und bei jemandem Trost zu finden. Er wird nachdenklicher, sensibler und verwundbarer.

Lassen wir uns anhalten, stehen bleiben, ansehen und handeln, wenn wir Menschen begegnen die ungetröstet sind!

 

4. Passionssonntag Laetare (Pr.) Johannes 6,55-65

Wer dieses Brot ißt, wird ewig leben... Joh.6,58

Ein Duft von selbstgebackenem Zopf liegt mir in der Nase, süßlich,und ich bekomme Appetit darauf mich hinzusetzen, der Tisch ist schön gedeckt, mir eine dicke Scheibe von diesem Brot abzuschneiden und es genüßlich zu essen.

"Aus meiner tiefsten Seele zieht mit Nasenflügelbeben ein ungeheurer Appetit nach Frühstück und nach Leben" Joachim Ringelnatz

Wenn ich mir Brot anschaue, was ich kaufen kann, Geschmacksverstärker, Konservierungsmittel, vergeht mir der Hunger nach Brot. So ist das in unserem Leben, wir bekommen Brot zu essen , das nicht satt macht, sondern krank. Doch Du gibst uns Brot, das Leben in sich hat, gesund macht und gut schmeckt.Laß mich doch dieses Brot immer wieder riechen und schmecken, da wo ich mich an Deinen Tisch setzen kann und nach Herzenslust satt werde

 

Das nicht liebende Herz aber stellt die Selbstgerechtigkeit über die Gerechtigkeit, die Selbstzufriedenheit über den Frieden; es stellt das eigene Recht über die Versöhnung.

Martin Schleske

Ich bin es, der euch trägt und schleppt und rettet! Jesaja 46,4

Das Regenwasser verläuft sich nicht so schnell, wie mein Volk meiner vergisst.
Jeremia 18,14-15

Sie verwandelten die Herrlichkeit ihres Gottes in das Bild eines Ochsen, der Gras frisst.

Psalm 106,20