Sonntag 21.2.2016 Reminiscere Römer 5,1-11
eigentlich geht es uns gut, wir jammern auf hohem Niveau. Und wenn wir mal abgesehen von unseren eigenen Ängsten um unser Leben, über unseren Tellerrand schauen, sind da noch Kriege, Ungerechtigkeit, Armut und Gewalt, Macht von Einzelnen, gegen die wir uns nicht wehren können.
Und wir haben unsere eigenen großen und existentiellen Krisen. Manche werden aus der Bahn geworfen, geben auf, werden depressiv, entwickeln posttraumatische Belastungsstörungen. Und andere
verarbeiten dieselbe Notlage relativ problemlos. Manche Menschen scheinen an existentiellen Krisen sogar zu wachsen und innere Stärke zu gewinnen
Wir brauchen Menschen, die mit uns gehen, mit denen wir durchhalten und wieder aufstehen können, die Familie, die Freunde, die Gemeinde. Widerstandskraft braucht Gemeinschaft, wir alleine geben zu schnell auf.
Resilienz (von lat. resilire ‚zurückspringen‘ ‚abprallen‘) oder psychische Widerstandsfähigkeit ist die Fähigkeit, Krisen zu bewältigen und sie durch Rückgriff auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen als Anlass für Entwicklungen zu nutzen. Mit Resilienz verwandt sind Entstehung von Gesundheit , Widerstandsfähigkeit , Bewältigungsstrategie und Selbsterhaltung.
Das Gegenteil von Resilienz ist Verwundbarkeit .Wikipedia
Wir haben Fastenzeit, manche verzichten auf bestimmtes Essen, ein Verhalten, auf Annehmlichkeiten. Es ist ein tolles Gefühl, wenn man da an etwas arbeitet und jeder Tag gibt einem mehr das Bewusstsein: Ich schaff‘s. Ich kann’s!
Und die Ärzte bestätigen das: Fasten wirkt grundsätzlich gegen depressive Phasen und es sind grundsätzlich mehr Glücks- als Stresshormone im Körper unterwegs. Wenn man durchhält und sich bewährt, das ist ein tolles Gefühl. Auch in den großen Krisen, die einen treffen können: Da reden Menschen nicht länger davon, dass sie passiv und hilflos Opfer geworden sind. Opfer einer Krankheit, eines Krieges, Opfer eines Verbrechens. Sondern sie begreifen sich als Überlebende. Ich habe überlebt. Ich bin stark. Ich habe es geschafft. Ich habe durchgehalten.
Bewährung bringt Hoffnung. Hoffnung auf Gott. Hoffnung, die nicht darauf angewiesen ist, dass alles so bleibt, wie es ist. Weil es uns jetzt ja gut geht. Und wir uns sorgen, dass es anders werden könnte. Hoffnung, die aus der Bewährung kommt, die vertraut auf Gott. Die weiß: Es werden Krisen kommen. Aber Gott wird mit uns gehen. Er wird seine Liebe auf uns ausgießen und sein Heiliger Geist wird uns beflügeln. So werden wir uns bewähren, auch in kommenden Krisen. Und müssen die Hoffnung nicht aufgeben.