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Daniel Miller: Der Trost der Dinge

Wie tröstlich, dass der Vogelkäfig klemmt und das Bierglas so widerspenstig schaut

Gegen Grübeln und Reflexionsüberschuss hilft die harte Kontur der Haushaltsgegenstände. Daniel Miller erzählt, wie die Dinge, die uns umgeben, unser Denken prägen.

In seinen „Lehrjahren des Gefühls“ lässt Gustave Flaubert seinen Helden wiederholt auf die eigentümliche Wirkungsmacht der Dinge treffen. „Ihr Kamm, ihre Handschuhe und Ringe waren für ihn bedeutungsvolle Dinge; sie hatten ihren Eigenwert wie Kunstwerke, ihr Eigenleben wie beseelte Wesen.“ Das Wissen, dass die Dinge keine bloßen Requisiten sind, sondern das Handeln der Subjekte mitbestimmen, ist längst auch in den Wissenschaften vom Menschen angekommen. Im Zuge dieses Trends hat der englische Anthropologe Daniel Miller unter dem Titel „Der Trost der Dinge“ eine Studie über die Bewohner einer Straße im Süden Londons veröffentlicht.

In fünfzehn Einzelporträts berichtet Miller von den Wohnungseinrichtungen seiner Interviewpartner, erzählt, was sie sammeln, wie sie Ordnung halten oder mit ihrem Körper umgehen. Man erfährt von einer jungen Mutter, die Spielfiguren von McDonald's zum festen Bestandteil der Kindererziehung macht, von einer halb erblindeten Frau, die das Staubwischen zum Ritual werden lässt oder einen ruhelosen Geschäftsreisenden, der alles Dingliche so schnell wie möglich entsorgt und seine gesamte Existenz vornehmlich im Laptop verwaltet. Miller setzt bewusst auf eine literarische Form der Darstellung und vermeidet jegliches empirische Design. Die so entstandenen Porträts sind nicht nur lesbarer, sondern letztlich auch informativer als es eine statistische Expertise über das durchschnittliche Konsumverhalten der englischen Mittelklasse am Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts gewesen wäre. Ob seine Beschreibungen repräsentativ sind oder nicht, ist für Miller zweitrangig. Ihm geht es darum, die Befragten als Bewohner eines spezifischen Kosmos zu beschreiben, in dem der Umgang mit Dingen eine entscheidende Rolle spielt.

ELAZAR BENYOËTZ

Wortspiel-Künstler

Geboren als Paul Koppel am 24. März 1937 in Wiener Neustadt (Niederösterreich), Aphoristiker, Lyriker, Essayist; lebt in Tel Aviv. Sein lyrisches, aphoristisches und essayistisches Werk in hebräischer und vor allem in deutscher Sprache ist in mehr als 45 Büchern von 1961 bis heute erschienen.

Lily Kings subtiler und herzzerreißender Roman über die tragisch-unverrückbare Liebe einer Tochter zu ihrem manipulativen Vater zeigt, wie unentrinnbar Bindungen in der Familie sind.
Daley Amory erlebt als Elfjährige die Trennung ihrer Eltern und wie vor allem der charismatische, aber weltanschaulich in den 50er Jahren stecken gebliebene und selbstzerstörerische Vater seine alte Familie schnell durch eine neue ersetzt. Daley gelingt es, ein eigenes Leben, eine Liebesbeziehung aufzubauen, und bleibt doch auf eine gefährliche Weise auf ihren Vater fixiert, auf die Vorstellung, ihm helfen zu müssen. Mühsam muss sie sich aus dieser Verstrickung befreien.
Lily Kings dritter Roman mit seinen faszinierenden und aufwühlenden Charakteren zeigt das ganze psychologische und sprachliche Können der Autorin, die es den Lesern unmöglich macht, sich dem Sog dieser Geschichte zu entziehen.

Wie begegnet man einem Menschen, mit dem man zwölf Jahre lang zusammen war, der sich vor neun Monaten plötzlich von einem getrennt hat, und über den man einfach nicht hinwegkommt? Im Idealfall nicht in einem Supermarkt zwischen Regalen voller schwarzer Oliven. Nächtelang hatte sich die 52-jährige Virginia ausgemalt, was sie ihm an den Kopf werfen, wie selbstsicher sie sein würde, wie spitz ihre Worte. Fluchtartig verlässt sie den Laden, bevor David sie entdeckt. Auf dem Parkplatz sieht sie seinen Wagen und versteckt sich, ohne lange nachzudenken, unter einem Berg aus Decken und Jacken unbemerkt auf dem Rücksitz. Für Virginia beginnt mit der Fahrt zu Davids Haus eine Reise zurück in ihre gemeinsame Vergangenheit.



Ein Buch für Frauen, die eine Geschichte über die Liebe und das, was davon übrig bleibt, lesen möchten - frei von Kitsch und Klischees!

Vielfach sind die Pathologien des modernen Lebens als Pathologien der Zeiterfahrung beschrieben worden, zuletzt als Beschleunigung. Der Philosoph Byung-Chul Han zeigt in seinem Essay, dass diese Analysen das eigentliche Problem verfehlen. Das Gefühl, alles beschleunige sich, ist nur eines der Symptome einer tiefer liegenden Störung der Zeitwahrnehmung, die er »Dyschronie« nennt. Die viel diskutierte Beschleunigungstheorie sieht - so seine provokante These - die eigentliche Zeitkrise nicht. Sie verdeckt sie sogar.
Han beschreibt die pathologischen Erscheinungen der Dyschronie und schlägt eine Zeitpraxis vor, die zu einer möglichen Heilung führt. In einer spannenden historischen Zeitreise zeigt der Essay, dass die Verabsolutierung der vita activa zu einem Verlust von Zeit und Welt, von Sinn und Dauer führt, begonnen in der Neuzeit bis hin zur heutigen Aktivgesellschaft, dass sie den Menschen zu einem Arbeiter, zum animal laborans degradiert. Nicht Strategien der Entschleunigung, son dern nur eine zeitgemäße Revitalisierung einer vita contemplativa, einer Kunst des Verweilens, vermag die vita activa auszubalancieren und nach dem Ende der großen Erzählungen Welt und Zeit wiederzugewinnen. Eine Zeit, die im Sinne Prousts einen Duft der erfüllten Zeit verströmt.

 


2013. ; KT ; Han,B.-C.:Duft der Zeit

 

http://www.zeit.de/2012/32/L-Kertesz-Roman-eines-Schicksallosen

 

Kertész
"Und doch muss das Leben ein großes Privileg sein, wenn wir es mit dem Tod bezahlen
müssen."

Ein Legendäre Film von 1931

Noch nie ist eine Geschichte, sooft interpretiert und verfilmt worden wie diese.

Vielleicht auch weil sie uns alle betrifft: der ewig innere Krieg zwischen Gut und Böse.

Einfach mal wieder anschauen mit dem Hintergrund von Römer 7!

Paulus  :  .. obwohl mir das Wollen nicht fehlt, bringe ich nicht zustande das Richtige                      zu tun..ich unglückseliger Mensch

Dr.Jekyll: ..ich fühlte, das ich zwischen beiden wählen mußte...

               ..ich erwählte das Bessere Teil und hatte nicht die Kraft daran festzuhalten.

 

Jenin im Blumenmonat April: Frühmorgens, bevor die Welt um sie herum erwacht, liest Amals Vater ihr aus den Werken großer Dichter vor. Es sind Momente des Friedens und der Hoffnung, die Amal ihr Leben lang im Herzen trägt — ein Leben, das im Flüchtlingslager beginnt, nach Amerika führt und dennoch stets geprägt ist vom scheinbar ausweglosen Konflikt zwischen Israel und Palästina. Über vier Generationen erzählt Susan Abulhawa die bittere Geschichte Palästinas im Verlauf des 20. Jahrhunderts — eine Geschichte über den Verlust der Heimat, eine zerrissene Familie und die immerwährende Hoffnung auf Versöhnung.von Susan Abulhawa, Stefanie Fahrner

ISBN 9783453356627, Flexibler Einband, 432 Seiten, Gegenwartsliteratur, Erscheinungsdatum: 04.04.2012 bei Diana TB

Peter Dyckhoff, Geistlich leben nach Johannes vom Kreuz

Die Sehnsucht des Menschen – vielen ist sie jedoch als solche nicht bewusst – besteht in der vollkommenen Einigung mit Gott. Das liebende Erkennen oder das göttliche Licht setzt die Vorbereitung und die Läuterung des Menschen voraus. Diese Läuterung ist mit einem Feuer zu vergleichen, das bestrebt ist, einen Holzscheit zu überformen. Als Erstes trocknet es das Holz aus, indem es alle Feuchtigkeit aus ihm heraustreibt. Dann wird das Holz dunkel, schwarz und hässlich und gibt dazu noch einen üblen Geruch ab. Alle unguten Bestandteile werden heraus ans Licht befördert. Indem das Feuer das Holz immer mehr erhitzt, überformt es dieses in sich selbst und macht es so schön wie das Feuer. Das Holz, das im Gegensatz zum Feuer immer noch aus Masse besteht, besitzt außer dieser keine Eigenwirkung mehr, denn es hat jetzt die Eigenschaften und die Wirkungen des Feuers in sich. Das Holz ist jedoch leichter als vorher, da alles dem Feuer Entgegengesetzte ausgetrieben ist. Wie das Feuer ist es warm und macht warm; wie das Feuer ist es licht und macht licht.

 

Martin Schleske

" Der Klang " Vom unerhörten Sinn des Lebens

Fjodor Michailowitsch Dostojewski (1821 – 1881)

"Der Großinquisitor"

Pater Karl Wallner

Wer Glaubt wird selig

Publik Forum

Moderne Nomaden- kein Ort nirgendwo

Das nicht liebende Herz aber stellt die Selbstgerechtigkeit über die Gerechtigkeit, die Selbstzufriedenheit über den Frieden; es stellt das eigene Recht über die Versöhnung.

Martin Schleske

Ich bin es, der euch trägt und schleppt und rettet! Jesaja 46,4

Das Regenwasser verläuft sich nicht so schnell, wie mein Volk meiner vergisst.
Jeremia 18,14-15

Sie verwandelten die Herrlichkeit ihres Gottes in das Bild eines Ochsen, der Gras frisst.

Psalm 106,20