Die Umstände hindern die Menschen oft, etwas zu tun, sie sind Gefangene in ich weiß nicht was für einem schrecklichen, schrecklichen, sehr schrecklichen
Käfig.
Es gibt auch – ich weiß – die Freilassung, die späte Freilassung.
Ein zu Recht oder zu Unrecht ruinierter Ruf, Armut, unvermeidliche Umstände, Widrigkeiten – das ist es, was Menschen zu Gefangenen
macht.
Weißt du, was einen aus dieser Gefangenschaft befreit?
Das ist jede tiefe, ernste Zuneigung. Freund sein, Bruder sein, lieben, das öffnet das Gefängnis durch eine höhere Macht, durch eine magische Kraft. Ohne
diese bleibt man im Gefängnis.
Wo Sympathie erneuert wird, wird das Leben neu.
Vincent van Gogh
Das ist es was mich heute Morgen tief traurig macht, die Erkenntnis von Vincent van Gogh. Die Gefängnisse der Umstände, die überall offen stehen und rufen"komm rein ich begrenze Dich, ich gebe dir Raum und Sicherheit...." Und wenn ich erst mal drin hocke, steckt der Schlüssel von außen!
Heute bin ich im Gefängnis, jemand hat mich dort reingeschoben, durch seine Art mit mir umzugehen. Sie ist mir vertraut, sehr vertraut. Und je länger ich darüber nachdenke, desto verschwommener wird es, rechtfertigt sich in mir, wie ich es Jahrelang gemacht habe und steht am Ende als "Richtig" da. Ich verstehe alles, kann viel nachvollziehen und bin irgendwann "weg".
Deine Kraft, mein Gott, mit dem ich aus tiefstem Herzen, aus meinem tiefsten Kerker rechne, ist in den Schwachen mächtig. Du kannst anderen und mir selber die Schlüssel wegnehmen und
vielleicht, ich weiß es wirklich nicht gibt es sie, die Freilassung -die späte Freilassung. Späte Rosen, die intensiver duften und ihre ganze Kraft nutzen um zu blühen.
Feb.2012
Es ist Zeit
Wenn es zu laut ist in meinen Räumen,
unwillkürliches Platz genommen hat
und mir die Luft zum Atmen nimmt,
das Leben an mir zerrt,
ist es Zeit meine Fenster und Tore zu schließen,
das nichts hineinkommt was mich nach Außen drängt
Dann, wenn es ruhig wird,
schlägt mein Herz in meinem Rythmus.
Ich atme auf und finde Frieden.
08.2010
Trotz
Ich will,
trotzig sein, gegen die Welt,
beharren auf meinen Widerstand,
weil ich einen Edelstein gefunden habe,
den ich nicht aus meiner Hand gebe,
weil er kostbarer ist
als alles was ich je kannte.
Das will ich genießen
auskosten und bewahren.
06.2010
Schmerz
Er trifft uns überall
Verwandelt uns
Bricht
Was vorher war
Wie Eingemacht
Ohne Verfallsdatum
02.2010
Vertrauen
Es ist gegangen
Vom Schmerz erschlagen
Kein Anderer holt es wieder
Als müßten sie büßen
Für die Macht eines Menschen
Es kommt nie mehr zurück
Setzt sich nie mehr neben mich
Um mich zu wärmen
Es ist gegangen
Und hat den Schlüssel mitgenommen
01.2008